Zur Qualitätsfrage von Wissenschaft in Online-Medien - Wissenschaftler*innen diskutieren im Wikimedia-Salon ABC des Freien Wissens Q

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Zur Qualitätsfrage von Wissenschaft in Online-Medien 

Wissenschaftler*innen diskutieren im Wikimedia-Salon ABC des Freien Wissens Q wie Qualität von Offener Wissenschaft 

 

Die Beteiligung an Offenheit lässt sich nicht so leicht organisieren. Das ABC des Freien Wissens ist beispielsweise ein Salon in Berlin, der sich maximal offen gibt. Das heißt erstens, dass die Termine für den Salon rechtzeitig von Wikimedia Deutschland im Internet angekündigt werden, zweitens, dass jede und jeder zum Salon eingeladen ist, drittens, dass der Salon live in allerbester Qualität gestreamt wird, viertens, dass sich alle Menschen an jedem Ort der Welt über Twitter am Gespräch im Salon beteiligen können, fünftens,  dass der Zutritt zum Salon kostenlos ist, und sechstens, dass der aufgezeichnete Salon aus dem neuen High-End-Studio von ALEX Offener Kanal Berlin nachhaltig auf YouTube angeschaut werden kann. Trotzdem bleibt die Beteiligung überschaubar.

 

Wikipedia als eine Sparte von Wikimedia generiert heute schneller und mehr Wissen auf Spendenbasis und in einem sich selbstregulierenden Schema, als es noch vor zehn Jahren denkbar war. Jeder kann an den gemeinnützigen Verein spenden, um Mitglied zu werden. Die Strukturen von Wikimedia sind auf entwaffnende Weise offen und transparent. Die Wissenskatastrophe ist ausgeblieben. Natürlich sind Praktiken in der Verwendung des Wissens erforderlich. Wikipedia ersetzt heute verlagseigene Zeitungsarchive, für die der Berichterstatter als Student noch in den 90er Jahren Zeitungsartikel ausgeschnitten und geklebt hat. Journalisten und Wissenschaftler nutzen heute Wikipedia, die Online-Enzyklopädie, wie alle anderen Internet User. Nun lautete im Wikimedia Salon im ALEX Studio die Frage: „Q=Qualität. Ist Offene Wissenschaft die bessere Wissenschaft?“

 

Wissen und Wissenschaft unterliegen permanenten, prozessualen Veränderungen. Wie funktionierte das früher beispielsweise mit dem verlagseigenen Zeitungsarchiv? Schere und Klebstoff wurden durchaus wie „Cut“ oder „Copy“ und „Paste“ gehandhabt. Die Tageszeitungen kamen in den 90ern in der Hamburger City frühmorgens in der Agentur zwischen Bild, Spiegel, ZEIT, Gruner & Jahr und Bauer Verlag etc. auf den Schreib- bzw. Arbeitstisch. Dann wurden sie in Spalten und Zeilen zerschnitten, um auf weiße DIN a4-Blätter geklebt zu werden. Damit konnte man ein paar Mark die Stunde verdienen. Was zu zerschneiden und archivieren war, wurde bereits im Verlag markiert. Ob es heute diese Praxis überhaupt noch gibt, weiß ich nicht. Neben Tages- und Wochenzeitungen wurden auch die Medical Tribune aus Wiesbaden und andere wissenschaftliche Fachzeitschriften zerschnitten und verklebt. Das so erzeugte und zur journalistischen Weiterverarbeitung generierte Wissen erschien allein schon deshalb haltbar, weil es sich durch die materiell-mechanische Verarbeitung langsamer generieren ließ.     


CC Denis Schroeder (WMDE) 

Im Wikimedia-Salon ABC des Freien Wissens diskutierten die Soziologin Dr. Isabel Steinhardt, die Open-Access-Beauftragte der Technischen Universität Berlin und Biotechnologin Prof. Dr. Vera Meyer, der Leiter der Core Unit Systemmedizin an der Universität Würzburg Dr. Konrad Förstner und der Leiter des eScience-Zentrums des Deutschen GeoForschungsZentrums Potsdam Martin Hammitzsch die Qualität und Qualitätssicherung von Offener Wissenschaft bzw. Open Science im Internet und durch dieses. Die Salon Teilnehmer*innen in der Moderation von Konrad Förster arbeiten bis auf Isabel Steinhardt an Schnittstellen von Internet – Open-Access-Beauftragte, Core Unit Systemmedizin, eScience-Zentrum – und Naturwissenschaften – Biotechnologie, Medizin, Geowissenschaften.[1] Isabel Steinhardt fragt am International Centre for Higher Education Research der Universität Kassel nach empirischen Forschungsmethoden für die Qualitätssicherung von Lehre und Forschung und führt einen methodenvermittelnden Blog zur „sozialwissenschaftlichen Methodenberatung“.[2]  

 

Ist Wissen auf Haltbarkeit angelegt? Das ist eine gute Frage. Denn in der Wissenschaft gibt es permanente Methodendiskussionen. Also Diskussionen darüber, wie mit welchen Methoden beispielsweise empirischen wie in der Sozialwissenschaft gearbeitet wird, um Wissen herzustellen. Nicht nur das, Jürgen Joachimsthaler hat 2016 die Gegenwartskultur als methodologische Herausforderung der Kulturwissenschaft(en) formuliert.[3] Denn die „noch nicht abgeschlossene() Gegenwartskultur“ „verweist nicht nur auf die Unabschließbarkeit jeder Bestimmung von „Kultur“, sondern auch auf die Interferenzen zwischen dem kulturwissenschaftlichen Beobachter und dem Feld seiner Beobachtungen“.[4] Joachimsthaler verspricht denn auch kein geschlossenes, haltbares Wissen von der Gegenwartskultur, sondern ein „Mosaik“, das „die hier nur grob angedeuteten Probleme“ nicht „abschließend zu bewältigen“ sucht.[5] Man könnte also davon sprechen, dass ein Problemwissen von der Gegenwartskultur erarbeitet wird. Das Internet und die sprachlichen Prozesse der Wissensgenerierung beispielsweise durch Datenerhebung und Datenvermarktung wie im Falle der Kooperation von Facebook und Cambridge Analytics gehören zweifellos zur Gegenwartskultur.


Screenshot Video Wikimedia-Salon ABC des Freien Wissens Q wie Qualität von Offener Wissenschaft (T.F.) 

Sicherlich unterscheiden sich die Geistes- bzw. Kulturwissenschaften noch einmal von den Naturwissenschaften. Doch die Methoden- ist auch eine Qualitätsfrage. So macht sich in Joachimthalers Publikation u.a. Jens Ruchatz als Medienwissenschaftler über die Medienkulturpraxis des Photosharing im Internet auf Plattformen wie Instagram, Facebook, Twitter oder Goggle Fotos etc. methodologische Gedanken. Lassen sich die schnell wechselnden „Bildkonstellationen“ überhaupt noch dauerhaft und qualitativ methodologisch beschreiben? Oder verleiten die Internetmedien zu rein quantitativen Methoden? 

Wo ein und das selbe Bild auftaucht, wo es zitiert und geteilt wird, welche Werbebanner am Rande einer Seite auftauchen, auf welche anderen Bilder verwiesen wird, das ist alles im dauerhaften Fluss befindlich. Eine Option dies in den Griff zu bekommen, könnten quantitative Auswertungen seien, die in der Computer Science vorkommen – doch bleiben dann natürlich die qualitativen Fragen, die sich an die Visualität koppeln, offen.[6]


Screenshot Video Wikimedia-Salon ABC des Freien Wissens Q wie Qualität von Offener Wissenschaft (T.F.) 

Quantitative Auswertungen und empirische Methoden werden durch die Digitalisierung von Wissenschaft und Open Science begünstigt. Doch es gibt unterschiedliche „Wissenschaftskulturen“, wozu der Bonner Professor für Internationale Wirtschaftspolitik Jürgen von Hagen im Wintersemester 2015-16 eine Art Ringvorlesung in Seminarform initiiert hatte. Die Vielfalt von „Wissenschaftskulturen“ erschwert auch die Formulierung von Qualitätskriterien. Von Hagen kündigte das Seminar, zu dem Wissenschaftler aus den Fachbereichen Jura, Philosophie, Romanistik, Pharmazie, Medizin, Chemie und Wirtschaftswissenschaften sowie eine Referentin zur „Evaluation von Wissenschaft“ und der Rektor der Universität eingeladen waren, wie folgt an: 

Eine berühmte Definition von Wissenschaft lautet: „Wissenschaft ist, was Wissenschaftler tun“. 

Was Wissenschaftler tun, ist in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen sehr unterschiedlich. 

Dies gilt nicht nur für die Untersuchungsgegenstände und die wissenschaftlichen Methoden, die jeweils zur Anwendung kommen. 

Es gilt auch für die Art der Kommunikation von Wissenschaftlern untereinander, Formen des Wettbewerbs, Gestaltung von Karrieren usw.[7]  

 

Wenn es darum geht, „(w)as Wissenschaftler tun“ und wie sie es tun, dann geht es vor allem um Praktiken, durch die Wissen in den Wissenschaften generiert wird. Es deutet sich mit dem Seminar zu „Wissenschaftskulturen“ eines Wirtschaftswissenschaftlers eine Verschiebung der Methodendiskussion über die Disziplinen hinweg zur Praxeologie an. Diese unterscheidet sich nämlich nach den Formulierungen von Jürgen von Hagen. In den Kulturwissenschaften könnte man beispielsweise davon sprechen, dass Buchpublikationen in bestimmten Verlagen wie Transcript oder Peter Lang und Reihen wie z. B. suhrkamp taschenbuch wissenschaft wesentlich höher bewertet werden als Blogs im Internet, die zeitnah Prozesse der Gegenwartskultur besprechen, beschreiben und befragen. Denn Bücher oder Konferenzbände brauchen mindestens 2 Jahre bis zur Publikation. Da heute Bücher bereits als Dateien an die Verlage geschickt werden, hat sich die Frequenz von Buchveröffentlichungen ebenfalls erhöht. Doch es bleibt nach wie vor eine gewisse Verspätung, wie sie sich Naturwissenschaftler in ihrer Scientific Community kaum leisten können. Geradezu plötzlich wird mit neuer Medizintechnik ein neues Organ entdeckt und klassifiziert, was eine beispielslose Wissenswelle auslöst: Science Alert: „It’s Official: A Brand-New Human Organ Has Been Classified.“[8] Und die Entdeckung eines neuen Organs wiederholt sich dann sozusagen im Jahresrhythmus.[9]   

 


Screenshot Video Wikimedia-Salon ABC des Freien Wissens Q wie Qualität von Offener Wissenschaft (T.F.)

 

Im Internet gibt es mittlerweile viele Science Blogs. So wird beispielsweise auf die Suchanfrage „Blog Science“ von Google sogleich – „Ungefähr 424.000.000 Ergebnisse (0,61 Sekunden)“ – ScienceBlogs.de an erster Stelle angezeigt. Fast unbemerkt ist die syntagmatische „Blog Science“, die das Internet-Medium Blog zum Forschungsgegenstand machen könnte, durch den Google-Algorithmus in „Science Blog“ gedreht worden, der Wissen aus der Wissenschaft über Blogs vermittelt. ScienceBlogs.de gibt es laut Selbstdarstellung seit 10 Jahren und teilt die Wissenschaften traditionell in die Rubriken Naturwissenschaften, Medizin, Kultur, Geistes- und Sozialwissenschaften, Politik, Technik und Umwelt ein. Es handelt sich also um einen Blog, der Wissenschaft journalistisch verarbeitet. Der verantwortliche Redakteur ist Jürgen Schönstein von der Konradin Medien GmbH in Leinfeld-Echterdingen. Die Konradin Mediengruppe mit mehr als „40 Medienmarken“ gibt es seit 1929 in Leinfeld-Echterdingen. 2011 lag der Umsatz bei 120 Mio EURO. Kurz: ScienceBlogs.de generiert Wissen und Wissenschaft über hauseigene „Fachmedien, Wissensmagazine, Online-Portale und Fachveranstaltungen“ (Wikipedia). Science Blogs sind mittlerweile global in kommerziellen „Mediengruppen“ organisiert. Obwohl ScienceBlogs.de nicht als Anzeige im Google-Suchergebnis markiert ist, darf und muss man davon ausgehen, dass der Listenplatz durch wenigstens intensives, wenn nicht aggressives Online-Marketing – Verlinkung, Frequenz, Werbezahlnungen etc. – generiert worden ist.

 

Wie funktionieren Wissenschaftspublikationen? Die Qualität von Wissenschaft bzw. die einer Wissenschaftlerin oder eines Wissenschaftlers wird u.a. nach dessen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften mit Peer Review bewertet. Unabhängige Gutachter bzw. die Gutachter*innen eines Journals oder Jahrbuchs entscheiden darüber, ob ein Artikel ihren wissenschaftlichen Standards entspricht. So gibt es Listen von Peer Reviewed Journals für so ziemlich alle Disziplinen.[10] Man könnte auch sagen, dass eine wissenschaftliche Disziplin allererst durch ein entsprechendes Journal existiert. Beispielsweise bündelt sich zumindest die Kleist-Forschung zum Schriftsteller Heinrich von Kleist im Kleist-Jahrbuch, das  seit 2017 von Andrea Allerkamp, Günter Blamberger, Ingo Breuer, Barbara Gribnitz, Hannah Lotte Lund und Martin Roussel im namhaften J. B. Metzler Verlag herausgegeben wird. Der Springer Verlag in Heidelberg gehört zu den weltweit größten und angesehensten Wissenschafts- und Journal-Verlagen. Zum Peer Review lautet die Eingangsformulierung. 

The majority of manuscripts that journal editors receive are unsolicited. Some journals, however, only accept papers that they have invited. Some manuscripts will be of extremely high quality, but others papers will be borderline in terms of the scope of the journal and quality of work.[11]

 

Die Herausgeber von Journalen entscheiden somit nicht nur über die Qualität eines Manuskriptes, vielmehr laden einige überhaupt nur Autoren ein, die ihren Standards oder Vorstellungen von vornherein entsprechen. Im Kleist-Jahrbuch erscheinen nicht nur die Kleist-Preis-Reden, sondern vor allem die Konferenzbeiträge der Internationalen Jahrestagungen der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft. Die Konferenzteilnehmer werden ihrerseits vom Vorstand der Gesellschaft, der den Herausgeber*innen des Jahrbuchs entspricht, eingeladen. Positiv formuliert heißt das nicht zuletzt, dass sich die Diversität der Wissenschaft daran orientiert, wie eine solche durch ein Journal oder ein Jahrbuch etc. begründet und fortgeführt wird. Und natürlich muss ein Journal durch Forschungsmittel etc. auch beim Verlag bezahlt werden. Eine wissenschaftliche Publikation ist keinesfalls kostenfrei. Daraus haben einige Peer Reviewed Journals und Verlage in Papier wie Online ein Geschäftsmodell gemacht. Wissenschaft ist in dieser Hinsicht durchaus ein Geschäftsbereich, der nicht zu unterschätzen ist. Deshalb ist Open Science mit Open Peer Review von durchaus weitreichender Relevanz für die Zukunft von Wissenschaft und Wirtschaft. Und man wird bei aller Diversität sagen können, dass Wissenschaft seit dem 18. Jahrhundert genau in dieser Verschränkung funktioniert.

 

Im Wikimedia-Salon ABC des Freien Wissens waren nun junge Wissenschaftler*innen und Medienaktivist*innen unter sich. Deshalb wurden Open Access und Open Peer Review fast einhellig begrüßt und vertreten. Das entspricht durchaus den Werten der Wikimedia Foundation und der Wikimedia Deutschland Community. Wird damit die Macht von Herausgebern wie beim Kleist-Jahrbuch durchlässiger? Zumindest in Europa und Deutschland wird Wissenschaft überwiegend vom Bund und den Ländern, also den Steuerzahlern finanziert. Deshalb, so die einhellige Haltung, haben die Bürger auch ein Recht darauf, zu erfahren wie Wissenschaft gemacht wird. Die Herausgeber von Journalen und Jahrbüchern legen allerdings ihre Qualitätskriterien selten offen, vielmehr werden sie intern verhandelt, wenn überhaupt.  Durch das Internet und Open Access soll es möglich werden, Wissenschaft transparent zu machen. Dagegen lässt sich wenig, fast nichts einwenden.

 

Zunehmend wird Wissenschaft durch Drittmittel von Stiftungen oder aus der Wirtschaft zumindest teilfinanziert. Wie wird man dann verfahren müssen? Für die Forschung von Isabel Steinhardt ist das fast kein Problem, denn sie „ist seit Oktober 2017 Fellow des Programms „Freies Wissen“, das vom Stifterverband, Wikimedia und der VolkswagenStiftung getragen wird.“[12] Transparenz in der Wissenschaft herzustellen, ist keinesfalls einfach. Denn um sie zu verstehen, müssen im weitesten Sinne Sprachen und Begrifflichkeiten erlernt werden, um die Texte, Zahlen wie Daten lesen und verstehen zu können. Das allerdings bedarf eines gewissen Lernaufwands, der eben nicht jedem Citizen gegeben oder möglich ist. Insofern liegen die Probleme von Open Access und Open Peer Review keinesfalls nur in den Drittmitteln, sondern in einer unvermeidbaren Selbstreferentialität und Sprachlichkeit von Wissenschaft.

 

Dominik Theis hat im Wikimedia Blog eine ausführliche und brillante Zusammenfassung des Salons geschrieben. Das wäre ein siebenter Punkt für die Offenheit des Salons, der natürlich schon weit über das lockere Gespräch im Salon hinausgeht. Bestanden Salonkulturen wie der Berliner Salon um 1800 doch vor allem darin, was gesprochen wurde und kaum wiederholt werden konnte. Dem Salon haftet etwas notwendig Flüchtiges an.[13] Der Wikimedia Salon ist allerdings nicht nur als Video ständig überall verfügbar. Er wird auch noch höchst ergebnisorientiert im Blog zusammengefasst. Das grenzt durchaus an Wissenschaft. Manch eine Wissenschaft vermag da gar nicht mitzuhalten. 

… Darüber hinaus wurde in der Diskussion deutlich, dass Wissenschaft nur dann gute Wissenschaft sein kann, wenn sie verlässlich und reproduzierbar ist und Kritik standhalten kann. 

In diesem Sinne sprach sich das Podium definitiv gegen den Impact-Faktor aus, der bisher als Maß für Qualität in der Wissenschaft herangezogen wurde und immer noch wird. Er gibt jedoch lediglich Auskunft darüber, wie oft die Artikel einer bestimmten Zeitschrift in anderen Publikationen zitiert werden…[14]   

 

Die Reproduzierbarkeit von Wissenschaft legt allerdings auch nah, dass die Ergebnisse der Forschung ein haltbares Wissen sein sollen. Unterdessen beginnt alle Wissenschaft damit, Fragen zu formulieren. Wer hätte in den letzten, sagen wir, 150 Jahren gedacht, dass sich im menschlichen Körper noch unentdeckte Organe finden lassen? Wir wissen noch nicht, wie sich das „Interstitium“ auf die Humanmedizin und die Behandlung auf Krankheiten auswirken wird. Schon werden die größten Hoffnungen mit dem neuen Organ verknüpft. Werden sie sich erfüllen lassen? Oder ist die Bezeichnung als Organ im Deutschen falsch und irreführend? Oder wird sich mit dem „Interstitium“ überhaupt das Denken der Organe verändern? Wir bewegen uns in „eine(r) Art Tunnelsystem“, wie es Michael Zeißberg gegenüber Deutschlandfunk 24 formuliert hat. 

 

Torsten Flüh

 

Wikimedia-Salon 

Das ABC des Freien Wissens 

Nächste Veranstaltung – 26. Mai 2018 

R=Reproduktion. Wem gehört die Kunst? 

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Medientheater) 

Lorenzstraße 19 

76135 Karlsruhe

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[1]Siehe Wikimedia-Salon - Das ABC des Freien Wissens: Q.

[2] Siehe INCHER-Kassel: Dr. Isabel Steinhardt.

[3]  Jürgen Joachimsthaler (Hrsg.): Gegenwartskultur als methodologische Herausforderung der Kulturwissenschaft(en). (Reihe: Kulturwissenschaft(en) als interdisziplinäres Projekt 10) Frankfurt am Main: Peter Lang Edition, 2016.

[4] Ebenda S. 8.

[5] Ebenda S. 9.

[6] Jens Ruchatz: Medienwissenschaft als Gegenwartskulturwissenschaft. In: Jürgen Joachimsthaler (Hrsg.): Gegenwartskultur … [wie Anm. 1] S. 77.

[7] Jürgen von Hagen: Wissenschaftskulturen. Honors Program WS 2015-16. (PDF)

[8] Fiona McDonald: It’s Official: A Brand-New Human Organ Has Been Classified. In: Science Alert 3 Jan 2017.

[9] Neues Organ? Forscher entdecken unbekanntes Kammersystem. Deutschlandfunk 1. April 2018.

[11] Springer: Authors and editors: Peer Review.

[12i] Siehe INCHER-Kassel: … [wie Anm. 2]

[13] Siehe u.a. Torsten Flüh: Neues von den Berliner Salonièren. Zu Private Thursday, Wikimedia-Salon und zur Salonforschung. In: NIGHT OUT @ BERLIN 2. Juni 2014 18:57.

[14] Dominik Theis: Qualitätskriterien und -standards in der (offenen) Wissenschaft (Update) 16. März 2018. 


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